26.4.2011


Erfahrungsbericht: Kurventraining I beim ADAC in Grevenbroich von Leoni Gross

 

Am Freitag, 15.4. um 18 Uhr war der Termin zum Kurventraining 1. Ich war schon total aufgeregt, weil ich nicht wußte, was mich wirklich erwartet und ob ich dem auch wirklich gewachsen bin.
Leider musste ich auch noch arbeiten gehen. Ich habe mittags Feierabend gemacht und bin schnell mit dem Auto nach Hause gefahren. Hier noch schnell mit Charly enen Kaffee getrunken und rein in die Klamotten. Ich hatte bereits im Radio gehört, dass überall rund um Köln Staus waren, aber ich habe gehofft, dass es keinen auf unserer Strecke gibt. Zuers sah es auch so aus, aber dann standen wir mitten im Stau. Wir sind nicht diejenigen, die zwischen den Autos auf der Autobahn fahren und hier war auch kein Platz, es wäre nicht gegangen.

Also was tun? Die nächste Abfahrt runter. Diese Idee hatten wohl auch einige andere. Als wir runter waren von der Autobahn, der nächste Stau. Hier sind wir in eine Baustelle mit Umleitung gefahren. Charly meinte auf einmal, die Öltemperatur steigt verdächtig, wenn wir so weiter fahren, muss ich gleich rechts ran fahren und das Moped abkühlen lassen. Gott sei Dank, auf einmal ging es wieder flotter und wir waren aus dem Stau raus. Die Zeit rannte. Da wir uns in der Jugendherberge angemeldet haben, mussten wir vor dem Training auch hier noch vorbei und die Zeit raste.

Auch das haben wir schnell erledigt. Dann kamen wir 17.45 Uhr endlich auf dem Platz an. Einen Milchkaffee konnten wir noch trinken.

Bernd Schwarz, unser Trainer für den Abend hat uns bereits wieder erkannt und freute sich sehr. Ich war zunächst sehr skeptisch, denn beim lrtzten Sicherheitstraining war er sehr gewöhnungsbedürftig. Die Anweisungen müssen schon laut kommen, aber es muss verständlich sein, was zu tun ist und das Verhältnis zwischen Tadel und Lob muss auch stimmen. Beim Sicherheitstraining habe ich mich gefragt: was ist Lob? Obwohl ich bereits ein Perfektionstraining mit Ralf Berlin erfolgreich abgeschlossen habe, hatte ich das Gefühl, dass Bernd nur kritisierte.

Nun gut, auch die letzten Teilnehmer waren nun da und der der zuletzt kam, hatte meines Erachtens nicht die richtige Kleidung an. Ich dachte nur, mal schauen, was Bernd nun tut. Der Teilnehmer hatte nämlich Jeans und Sportschuhe an Bernd hat ihn darauf hingewiesen, dass er so nicht fahren darf. Der Teilnehmer wollte etwas unterschreiben und trotzdem so mitfahren. Bernd lief nun los, suchte seinen Chef um es zu klären, also ging mal wieder Zeit verloren, aber diese Zeit musste sein. Der Teilnehmer durfte nicht mitfahren. Er wurde nach Hause geschickt mit der Option, dass er mitfahren darf, wenn er die richtige Bekleidung an hat. Wir vermuten, er hat sich die Bekleidung bringen lassen. Wir anderen hatten dann unser kurze Vorstellungsrunde, in der wir unseren Namen, Motorrad und die Erwartung sagen sollten. Meine Erwartung war, nach dem Training wie Ralf Berlin fahren zu können.

Nun ging es endlich auf den Platz. Vorher bleibt noch zu sagen, es waren eigentlich ganz normale Teilnehmer bis auf einen, bei dem merkte man schon zu Anfang, dass er keine richtige Lust hatte, denn er hat das Training geschenkt bekommen und seine Kumpels waren alle im Kurventraining 3. Zwei Chopper hatten wir auch dabei und natürlich einige BMWs. Wir waren 10 Teilnehmer.
Auf dem Platz sind wir nur auf dem kleinen Hügel gefahren. Zunächst sind wir alle zusammen ein paar Runden gefahren. Danach hat Bernd uns in zwei Gruppen geteilt, was auch gut war. Nun fuhr jede Gruppe unter Beobachtung der anderen. Es wurde mit beiden Gruppen die Sitzposition und die Fußstellung auf dem Motorrad besprochen. Was wir bereits gelernt haben. Nun hat er uns auch nach der Blickführung gefragt und wir sollten uns dort hinstellen wo wir die Kurve an dem Berg einlenken. Da wir vor zwei Wochen das Sicherheitstraining gemacht haben, hatte Charly und ich einen Vorteil. Nun haben wir die Blickführung geübt. Anschließend sind wir alles andersherum gefahren, was sehr ungewohnt ist, aber auch dass war kein Problem mehr nach einer kurzen Eingewöhnung.

Irgendwann nach 20 Uhr haben wir unsere kurze Kaffeepause gemacht. Wir mussten so lange warten weil noch ein Kurventraining 3 mit über 20 Personen statt gefunden hat. Auf sie haben wir voller Neid geschaut. So müsste man fahren können und Ralf Berlin hat mal wieder kurz gezeigt, was man mit den Knieschleifern so machen kann. Nach der Pause durften wir die große Runde auf dem Hügel nehmen. Nun haben wir das gefühlvolle Bremsen in der Kurve geübt und ein light hanging off. War auch nicht schlecht, es war mal was anderes.

Zum guten Schluß haben wir eine Art Spitzkehre geübt. Hier mussten wir wirklich ganz eng fahren und es war eine sehr gute Übung für die Blickführung mit richtigem Kopf drehen. Im großen und ganzen war es eigentlich nichts neues, denn mit Ralf haben wir damals beim Perfektionstraining noch ganz andere Sachen gemacht wie z.B. über ein Brett in der Kurve fahren usw., aber es war ein toller Abend. Bernd ist ein toller Trainer, ich bin total von ihm begeistert. Er hat alles super gut erklärt und wenn was unklar war, haben wir so lange gefragt, bis wir es verstanden haben.

Zuerst hatte ich vor nur bis 21 Uhr zu fahren, da ich gedacht habe, dass ich zu kaputt sein würde und die Lichtverhältnisse wären vielleicht nicht so toll. Ich bin bis zur letzten Minute gefahren und hätte noch weiter machen können. Dies lag auch am Trainer, weil er uns auch an alles gut heran geführt hat.  

In der Abschlussbesprechung kam heraus, dass es allen gut gefallen hatte, bis auf den einen, dessen Kumpels bereits im Kurventraining 3 waren, dem war es langweilig. Der eine Teilnehmer, der weg geschickt wurde, kam mit anderer Kleidung noch dazu. Er durfte mitfahren, aber die Kleidung war eigentlich nicht besser, als die Jeans, denn es war eine dünne Jacke ohne Protektoren und eine Goretexhose ohne Protektoren. Seine Aussage war, er fällt nicht. Das würde ihm keiner glauben, aber so wäre es.

Ich würde sofort das "Kurventraining 2" mit Bernd machen. Es war toll, auch wenn es noch nicht geklappt hat, dass ich wie Ralf Berlin fahren kann.

 

Leoni Gross